Die Implementierung einer neuen Software-Lösung ist für Unternehmen Chance und Risiko zugleich. Im Idealfall wird das Projekt ohne größere Probleme abgeschlossen und man ist positiv überrascht über die verbesserte Unterstützung der Unternehmensabläufe. Allerdings wird in Expertenkreisen immer wieder vor „Stolperfallen“ und „Hürden“ gewarnt, die das Projekt in die Länge ziehen oder wieder einen Schritt zurückwerfen können. Infolgedessen können Budgetvorgaben nicht eingehalten werden und das Projekt entwickelt sich mehr und mehr zum „Schrecken ohne Ende“-Projekt. Eine aktuelle Studie unter 2.000 ERP-Anwendern zeigt nun, was dran ist am schlechten Image von ERP-Projekten.

Die Trovarit-Studie „ERP in der Praxis -Anwenderzufriedenheit, Nutzen und Perspektiven“ befragt seit 2004 regelmäßig ERP-Anwender nach ihrer Zufriedenheit im täglichen Umgang mit der eingesetzten Lösung und den Services der Software-Partner sowie nach den Erfahrungen, die sie während der Einführung und des Betriebs mit dem ERP-System und dem -Anbieter machen bzw. gemacht haben.

Nach der Auswertung der Aussagen zu über 2.000 ERP-Projekten kam die ERP-Studie zu dem Schluss, dass die „Datenmigration“ das häufigste Problem bei Einführungsprojekten ist. Die Herausforderung der Datenmigration ist insbesondere den ERP-Anwendern im Vorfeld einer ERP-Einführung überhaupt nicht gegenwärtig. Und die Software-Anbieter thematisieren diese Aufgabe vor Projektstart meist auch nicht übermäßig, um nicht zusätzliche Hürden für die Auftragsvergabe zu erzeugen. Im Projektverlauf treten dann für die Datenmigration sehr oft ungeplante Aufwände auf, die zusammen mit einem meist „knappen Zeitplan“ und mit „Ressourcen-Engpässen beim Anwender die Problematik noch verschärfen. Aber auch der Anpassungsumfang hinsichtlich der „Abbildung der Unternehmungsprozesse“, ein unklares Anforderungsspektrum und die Integration der neuen Software mit bestehender Software über Schnittstellen, sind weitere Probleme, denen sich die Unternehmen oft stellen müssen.

Insgesamt haben die Herausforderungen bei der ERP-Implementierung in der letzten Dekade offenbar zugenommen. So hat der Anteil der ERP-Projekte, bei denen die Teilnehmer der Studie „ERP in der Praxis“ einen weitgehend reibungslosen Verlauf der Einführung konstatieren, von immerhin knapp 20 Prozent auf zuletzt 17 Prozent abgenommen. Dabei stellt man immer wieder fest, dass Unternehmen, die ihr Augenmerk zu Beginn des Projektes verstärkt auf die Planung des Projektes legen und damit die Verantwortlichkeiten auf Seiten der Anwender und Anbieter festlegen, die Herausforderung ERP-Projekt erfolgreich bewältigen.

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema liefert der Beitrag von Dr. Karsten Sontow, „ERP-Projekte – besser als ihr Ruf?“. Er kann unter https://www.trovarit.com/clever-digitalisieren/software-landschaft-modernisieren/ kostenlos heruntergeladen werden.

 

 

 

 

↵ Zur News-Übersicht