Trovarit-Studie: ERP-Praxis – Anwenderzufriedenheit, Nutzen & Perspektiven
Gute Noten für 48 ERP-Lösungen
ERP-Anwender sind im Allgemeinen zufrieden mit ihren Lösungen – im Besonderen gibt es noch einiges an Verbesserungspotenzial
Aachen, 11.10.2012. Knapp 50 ERP-Lösungen konnten sich bei der diesjährigen Trovarit-Studie „ERP in der Praxis“ ein echtes Lob von ihren Anwendern abholen: Ihre zentrale Rolle in den Unternehmen spielen ERP-Systeme offenbar recht gut und auch der Service der Wartungspartner scheint im Allgemeinen mehr als befriedigend zu sein. Im Rahmen der Studie, die mittlerweile zum 6. Mal seit 2004 von der Trovarit und ihren Partnern durchgeführt wurde, haben sich über 2.500 Anwenderunternehmen bzgl. ihrer Erfahrungen mit ERP-Systemen und -Anbietern ausgetauscht und dabei sowohl für die Software als auch für die Dienstleistungen der Implementierungs- bzw. Wartungspartner eine uneingeschränkte Gesamtnote „Gut“ vergeben. Betrachtet man allerdings einzelne Zufriedenheitsaspekte, ist die Bewertung differenzierter und bleibt meist deutlich hinter dem Gesamteindruck zurück. Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen der Studie steht unter www.trovarit.com/erp-praxis zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Die diesjährigen Zufriedenheitsbewertungen der Anwender für ERP-Systeme und Anbieter bestätigen die Ergebnisse der Vergangenheit: Ausgesprochene Branchenspezialisten und/oder kleinere Anbieter, deren Kunden vor allem den kleineren und mittleren Unternehmen zuzurechnen sind, schneiden am besten ab. Die besten Lösungen für größere Anwender finden sich dagegen überwiegend im hinteren Mittelfeld (vgl. Abbildung 1).
Offenbar wirkt sich die Größe einer ERP-Installation dämpfend auf die Anwenderzufriedenheit aus. Ein Grund hierfür ist das hohe Anforderungsniveau in Verbindung mit spürbar größerem Aufwand bei Einführung, Wartung und (End-)Anwenderbetreuung. Ebenfalls nachteilig auf die Anwenderzufriedenheit wirken sich veraltete Release-Stände aus. Die positiven Veränderungen der Anwenderzufriedenheit erfolgen dagegen meist weniger spektakulär mit dem Charakter einer „kontinuierlichen Verbesserung“.
Die Gesamtschau auf das Zufriedenheitsportfolio zeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit dem System – mit durchschnittlich 4,136 (2010: 4,099) besser als „gut“ – und der Zufriedenheit mit dem Wartungspartner besteht – letztere mit durchschnittlich 4,108 (2010: 4,027) nur unwesentlich schlechter.
Untersucht man jedoch einzelne Zufriedenheitsaspekte, ergibt sich ein deutlich differenzierteres Bild (vgl. Abbildung 2): Äußerst kritisch bewertet werden z.B. Möglichkeiten bzgl. Formularen & Auswertungen und Schnittstellen. Gleiches gilt für eine Reihe projektbezogener Zufriedenheitsaspekte wie Termin- & Budgeteinhaltung. Während viele Zufriedenheitsaspekte im Verlauf der letzten acht Jahre insgesamt eine relativ feste Position im Portfolio einnehmen, fällt 2012 der deutlich negative Trend bei der „Performance“ der ERP-Lösungen auf – ein Aspekt der lange Zeit völlig unkritisch bewertet wurde. Offenbar steigt der Ressourcenbedarf der Software bei gleichzeitiger Zunahme des zu verarbeitenden Datenvolumens schneller als die Leistungsfähigkeit der IT-Infrastrukturen. Ebenso regelmäßig bemängeln Anwender immer noch die Bedienerfreundlichkeit der ERP-Software. Ein Umstand, der den Nutzen des Werkzeugs ERP-Software durchaus beeinträchtigen kann.
Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen steht auf der Studienseite zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.trovarit.com/erp-praxis
Dr. Karsten Sontow, Vorstand der Trovarit AG und Leiter der Studie, präsentiert die Ergebnisse auf dem Fachforum 3.1 im Rahmen der IT & Business in Stuttgart (23.-24.10.12) in Halle 3. Termin des Vortrages ist Mittwoch, 24.10.2012, 10.00 – 10.45 Uhr.
Abbildung 1: Systeme im Zufriedenheitsportfolio
Abbildung 2: Anwenderzufriedenheit im Detail