Digitalisierung ändert auch den Anbietermarkt
software markt 05/2016
Liebe Leserinnen und Leser!
die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung unter den Schlagworten Industrie 4.0, Multi-Channel und Smart Services waren schon in der letzten Ausgabe des „software markt“ eins der zentralen Themen. In den Beiträgen wurde unter anderem diskutiert, welche Rolle die Software-Infrastruktur bei der Umgestaltung von Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten auf der Basis vernetzter Digitaltechnologien in den Unternehmen einnimmt.
Aber auch der Markt für Business Software selbst wird im Zuge der digitalen Tranformation ganz schön durchgewirbelt. Mit der software-technischen Erschließung immer neuer Unternehmensbereiche und -prozesse werden die Karten neu gemischt – und die unterschiedlichen Systemwelten – ERP, ECM/DMS, MES, PLM, CRM etc. – suchen ihren Platz im neuen Gefüge oder versuchen, ihren angestammten Platz zu verteidigen. Dabei geht es zum Einen um die Frage, welches das führende System in der Software-Landschaft ist, aber auch die altbekannte Diskussion um „Best-of-Breed oder Alles aus einer Hand“ wird neu befeuert.
Zusätzlich drängen ganz neue Player auf den Markt, die nicht zu unterschätzen sind: Im letzten Jahr gab z.B. der Maschinenbauer Trumpf bekannt, dass man die Smart Factory nicht Dritten überlassen werde, sondern die digitale Vernetzung selbst in die Hand nehmen wolle1. Die von Trumpf gegründete Axoom GmbH, stellt heute eine browser-basierte Plattformlösung für Fertigungsunternehmen zur Verfügung, die von der Auftrags- und Ressourcenverwaltung bis hin zum Reporting einen kompletten Überblick über die Produktion bieten soll. Axoom entwickelt dabei die ERP-Software nicht selbst, sondern fungiert als Integrationsplattform und bindet verschiedene Software-Anbieter bzw. deren Lösungen ein. Bei solche digitalen Geschäftsplattformen werden die ERP-Lösungen also quasi in den „Maschinenraum“ verbannt und Axoom ist die Marke oder das Gesicht, das der Nutzer wahrnimmt. Nicht gerade das, was die ERP-Anbieter gewohnt sind – hier könnten sich durchaus dramatische Veränderungen der angestammten Rollen im Gefüge der betrieblichen Software-Landschaften andeuten.
Die Beiträge dieser Ausgabe greifen daher das Thema der Digitalisierung erneut auf, beleuchten diesmal aber mit den Auswirkungen auf den Markt für Business Software und seine Struktur eine andere Facette der digitalen Transformation.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihr
Karsten Sontow
1vgl. http://www.trumpf.com/nc/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/rec-uid/273389.html
Fachartikel
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Artikel
Digitalisierung will neues Rechnungswesen Planen, Buchen und Controlling in Echtzeit |
Autor: | Dipl.-Ing. Peter Rösch, Rösch Unternehmensberatung | |
Erschienen: | 2016-05-01 | |
Schlagworte: | Digitalisierung, Finance & Controlling, Rechnungswesen | |
Digitalisierung ist das Zauberwort, der Weg, der Kunden und Mitarbeiter zum Ziel bringt. Die Ausrichtung der Prozesse auf die vollständige Digitalisierung ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Digitalisierung des Rechnungswesens. Bei der Digitalisierung des Rechnungswesens gibt es keine Denkverbote, sondern im Gegenteil viele Ideen, die Planen, Buchen und Controlling in Echtzeit möglich machen. | ||
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Artikel
Wo bin ich überhaupt und wo will ich hin? Gute Gründe für die ERP-Roadmap |
Autor: | Michael Schober, Leiter des Trovarit-Büros Wien und Der ERP-Tuner | |
Erschienen: | 2016-05-01 | |
Schlagworte: | ERP-Einsatzanalyse, ERP-Optimierung, ERP-Projekt, Roadmap | |
Je höher die Komplexität ihrer Software-Installation, desto mehr scheuen Anwenderunternehmen davor zurück, auch nur Teile des Systems zu ersetzen – geschweige denn, den ERP-Kern, das betriebswirtschaftliche Rückgrat des Unternehmens auszutauschen. Oftmals werden sogar über Jahre keine Releasewechsel durchgeführt und damit auf Verbesserungen der Lösung verzichtet. So verständlich es ist, dass man das Kernsystem nicht verändern möchte, um so schwerer ist zu begreifen, dass die laufende Wartung des wertvollen Systems vernachlässigt wird. Michael Schober erläutert, warum es sich trotzdem lohnt, das berühmte „running system“ doch mal zu ändern, wie die Risiken minimiert und das Zusammenspiel von Geschäftsprozessen und Business Software effizient analysiert und optimiert werden kann. | ||
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Präsentation
ERP – der Dirigent der Industrie 4.0 Taktgeber für das Zusammenspiel von Menschen, Maschinen und Produkten |
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Autor: | Dirk Bingler, GUS Deutschland GmbH |
Erschienen: | 2016-03-15 | |
Schlagworte: | Digitalisierung, Geschäftsprozessmanagement, Industrie 4.0 | |
Die unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ ausgerufene digitalisierte, selbststeuernde Produktion kann nur durch eine sehr enge Integration von innerbetrieblichen Geschäftsprozessen und dem zugehörigen IT-System erreicht werden. ERP-Systeme erhalten in diesem Kontext eine neue Rolle als zentraler Integrationshub, der die Produkte, die Maschinen und die IT-Systeme koordiniert und mit den richtigen Daten versorgt. In diesem Vortrag werden die Herausforderungen rund um Industrie 4.0 sowie zugehörige Lösungsansätze anhand der neuen Rolle von ERP aufgezeigt. | ||
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Artikel
MES als Befähiger von Industrie 4.0 |
Autor: | Thomas Wochinger, Andreas Kluth, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Stuttgart | |
Erschienen: | 2015-02-01 | |
Dateigröße: | 160,99 KB | |
Schlagworte: | Industrie 4.0, Manufacturing Execution Systems (MES) | |
Als Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erweist sich neben der (Weiter-)Entwicklung innovativer Produkte oder dem Einsatz innovativer Fertigungstechnologien insbesondere die konsequente Erschließung von Optimierungspotentialen im Bereich der Produktion. Dabei gewinnen MES-Lösungen (Manufacturing Execution Systems) bei produzierenden Unternehmen weiter an Bedeutung und Verbreitung. Sie stellen innerhalb eines Unternehmens das Bindeglied zwischen der kommerziellen Unternehmenssoftware (z.B. ERP-System) und der Ausführungsebene des Produktionsprozesses (Shop Floor) dar. Oftmals werden Sie auch als Grundlage und Befähiger der Strategie "Industrie 4.0" bezeichnet. In der 5., komplett überarbeiteten Auflage des hier vorgestellten Marktspiegels wird das Angebot der derzeit am deutschen Markt verfügbaren MES-Software untersucht und dargestellt. | ||
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