ERP-Anwender legen Wert auf Kontinuität

Forderungen nach klarer Release-Strategie und verlässlichem Service werden lauter
Aachen, 14.10.08. Wie sieht die ERP-Realität in deutschen Unternehmen aus? Wie zufrieden sind An-wender mit ihrer Lösung? Welche Trends lassen sich zum ERP-Einsatz feststellen? Diesen und anderen Fra-gen ist die Trovarit AG und das Zürcher Beratungs- und Analystenhaus i2s im Rahmen der diesjährigen Studie „Anwenderzufriedenheit ERP/Business Software Deutschland 2008/2009″ nachgegangen und einmal mehr zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt.

Die länderübergreifene ERP-Zufriedenheits-Initiative untersucht bereits zum vierten Mal seit 2004 die Zufriedenheit deutscher Anwender im täglichen Umgang mit ihrer ERP-Software. Die Ergebnisse der Untersuchung stellen sich wie folgt dar: Zwar bewegt sich die Anwender-Zufriedenheit im Vergleich zur Studie in 2006 auf einem ähn-lich guten Niveau geblieben. Jedoch wird deutliche Kritik an Software-Lösungen und -Anbietern geübt, bei denen gravierende Umstellungen der Produktpalette oder der Unternehmensstrukturen für Unsicherheit unter den Anwendern sorgen.
Der ERP-Nutzer von heute erwartet ein hohes Maß an (Investitions-)Sicherheit. Er möchte die Gewissheit darüber, dass seine teuer erworbene ERP-Lösung auch in zehn Jah-ren noch auf dem neuesten Stand der Technik ist. Die Entwicklung bahnbrechender neuer Lösungen, die vor allem von den größeren Anbietern forciert wird, ist für den ERP-Anwender im Alltag von geringerem Interesse. Schlechte Erfahrungen mit der Release-Fähigkeit ihrer ERP-Lösung verstärken gegebenenfalls sogar Zweifel vieler Anwender, dass eine Migration auf die neue ERP-Software mit vertretbarem Aufwand gelingt. In gleichem Maße erwarten ERP-Anwender offenbar stabile Geschäftsbeziehungen sowie Kontinuität in der Zusammenarbeit mit dem ERP-Anbieter. „Abgestraft“ wurden Anbieter, bei denen Umstrukturierungen gewachsene Kunden-Lieferanten-Beziehungen gestört haben.

Im Tagesgeschäft zielt die Kritik der Anwender auf die mangelnde Flexibilität vieler ERP-Lösungen, nicht zuletzt im Hinblick auf die Erstellung von Reports und Auswertungen. Probleme bereitet offenbar auch die Ergonomie sowie die Einbindung anderer Software-Lösungen über Schnittstellen.

Insgesamt beteiligten sich in diesem Jahr 2.317 Anwenderunternehmen (ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2006) und bewerteten 2.206 ERP-Installationen.

Hintergrundinformationen zur Studie: Hintergrund der Studie – Eine länderübergreifende Erfolgsgeschichte
Urheber der Studie ist das in Zürich ansässige Beratungs- und Marktforschungsunternehmen intelligent systems solutions (i2s) GmbH. Die Studie wurde zunächst im Jahr 2003 für den Schweizer Markt durchgeführt. Ursprüngliche Motivation und Anlass zur Studie war die Idee, neben einer auf Funktionen und Prozesse ausgerichteten weitgehend objektivierbaren Sicht, auch die sonst eher subjektiven Aspekte rund um ERP-Projektmanagement, -Betrieb und -Organisation näher zu beleuchten.

Aufgrund des breiten Interesses, auf das die Schweizer Studie bei Software-Anwendern, Fachmedien, Fachverbänden und Software-Anbietern stieß, entstand die Idee, aus der Studie eine Initiative für den gesamten deutschsprachigen Raum zu entwickeln. So wurde die Studie in enger Anlehnung an das Schweizer „Original“ seit dem Jahr 2004 auch in Deutschland sowie seit 2005 in Österreich durchgeführt. Die Trovarit leitet die Erhebung in Deutschland. Sie wird von der i2s GmbH, Zürich, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen (FIR) e.V. und die MQ Result Consulting AG, Tübingen, fachlich begleitet.

Durch die Verwendung eines einheitlichen Fragebogens ist es möglich, Trends zu analysieren, sowie länderübergreifend eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.